Kinki > Hiei san
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Verwaltungsbezirk: Kinki |
Präfektur: Shiga-ken |
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Auf dem Berg Hiei hat sich ein nicht
unbedeutender Teil japanischer Geschichte abgespielt. Im 8. Jahrhundert
ließ Kaiser Kammu auf diesem Berg vom Priester Saicho einen Tempel
errichten, um die Stadt Kyoto vor dem Bösen zu schützen, das nach einer
Überlieferung immer aus dem Nordosten kommt. In der jetzigen
Tempelanlage kann man sich eine Bildergeschichte anschauen, in der auch
darüber berichtet wird, wie Saicho seine erste Nacht auf dem Berg
verbringt und aus dem Baum unter dem er erleuchtet wurde eine
Buddhafigur schnitzt. Er begründete die Tendai-Schule, die aber erst
nach seinem Tod Anerkennung fand. Diese Schule dominierte nicht nur
über Jahre hinweg Japans Religion, sondern hatte auch starken Einfluß
auf die Regierung. In seiner Blütezeit bestand der Tempelkomplex des
Enryaku-ji aus über 3000 Gebäuden. Um religiöse Gegner zu unterdrücken
oder sich politisch durchzusetzen, fiel die Tempelarmee regelmäßig
plündernd und mordend in Kyoto ein. Schließlich hatte Oda Nobunaga
genug von diesem Treiben und griff 1571 den Enryaku-ji an und ließ die
Mönche töten und den Tempel niederbrennen. Im 17. Jahrhundert wurde ein
Teil dieser Anlage wieder rekonstruiert.
Geht man vom
Hauptteil der Tempelanlage in nördlicher Richtung, kommt man zu einem
etwas abgelegeneren Teil. Hier trifft man wesentlich weniger Besucher,
was vor allem an diesem ohnehin schon sehr ruhigen Tag im Enryaku ji
sehr erholsam war.
Publiziert am: Dienstag, 18. Juli 2006 (5698 mal gelesen)
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